Format:
1 Online-Ressource (440 S.).
ISBN:
978-3-663-14413-7
,
978-3-531-11630-3
Series Statement:
Analysen zum Terrorismus 4/1
Note:
nen Gesellschaft, nicht um den Pluralismus verschiedener Wertsysteme, die in der Gegenwart heterogene Traditionen repräsentieren und zumindest noch sektorale oder schichtenspezifische Geltung haben. Der Ansatzpunkt der Kritik könnte hier vielmehr in einer alle kulturellen Werte betreffenden Geltungsschwäche gegenüber Dominanzansprüchen der Zivilisation liegen. Die These, daß in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften das (technische) "Reich der Mittel" und des Machens im Zuge einer langfristigen Entwicklung den Primat über das "Reich der Zwecke" - des Handelns in Erfüllung von Kulturwerten - gewonnen habe, kann als gut belegt gelten angesichts zahlreicher, im Ergebnis konvergierender Analysen, die von durchaus 213 unterschiedlichen Standpunkten und theoretischen Ansatzen ausgehen. Die allerorten erhobene Klage über das "Sinndefizit" der Industriegesellschaften, das auch verschiedentlich schon zur Erklärung von Studentenbewegung und 214 Terrorismus herangezogen worden ist , könnte danach ihre reale Grundlage darin finden, daß sich Kultur i. e. S. überhaupt auf eine "Schwundstufe" zurückgezogen hat, auf der sie, sei es als sog. "höhere Kultur" (Kunst, Religion, Geisteswissenschaften), sei es als Massenkonsumgut im Journalismus und ähnlichen Institutionen in 5 jedem Fall nurmehr marginale Funktionen im Freizeit- und Hobbybereich erfüllt 21 , während die Zivilisation sich von ihrem sinnvollen Status als Produzentin von Mitteln für kulturell definierte Zwecke emanzipiert hat zu einer Autonomie, in der die Zweckfrage entweder materialistisch, also "unkultiviert" entschieden oder für überflüssig (Stichwort: Sachzwang) erklärt wird
Language:
German
Keywords:
Terrorismus
;
Analyse
;
Terrorismus
;
Politisches System
;
Legitimität
;
Gewalt
;
Legitimität
DOI:
10.1007/978-3-663-14413-7
Author information:
Schmidtchen, Gerhard 1925-2022
Author information:
Matz, Ulrich 1937-2004
